Was tut man, wenn man erfahren hat, dass ein nahe stehender Mensch einen Todesfall verkraften muss? Tätige Hilfe ist oft aufgrund der Lebensumstände nicht möglich, aber man kann in einem Kondolenzbrief zumindest seiner innigen Anteilnahme Ausdruck verleihen. Wem die eigenen Worte erst einmal fehlen, der kann mit einem schönen Trauerspruch einen Einstieg finden.

Und wieder ist es Schlafenszeit,
ein grauer Tag zerrann,
und morgen legst du Müh’ und Kleid
gehorsam wieder an.
Und wenn du manchen Morgen so
dich in den Tag gefügt,
kaum traurig, aber selten froh,
sagt Gott wohl: Es genügt.

Richard von Schaukal

Jeder Mensch wird als Unikat geboren,
doch die meisten sterben als Kopie.
Du warst ein Unikat bis zu deinem letzten Atemzug,
unvergleichlich und unmöglich zu kopieren.

Unbekannt

Du hast sie uns geliehen, o Herr,
und sie war unsere Freude.
Du hast sie zurückgefordert,
und wir gaben sie Dir ohne Murren,
aber das Herz voll Wehmut.

St. Hieronymus

Trösten möchten wir und sagen,
dass wir traurig sind und im Leid verbunden.
Stumm im Angesicht des Todes teilen wir den Schmerz,
die Trauer dieser schweren Stunden.

Unbekannt

Da ist keine Vergangenheit mehr -
Zukunft nicht,
ein Schwebebalken Gegenwart;
was Leben heißt, erschließt sich spät.
Alles ist Leben,
auch das mit dem Tod.

Anneliese Vitense

Wie wird mir?
Leichte Wolken heben mich,
der schwere Panzer wird zum Flügelkleid.
Hinauf, hinauf - die Erde flieht zurück
kurz ist der Schmerz, aber ewig ist die Freude.

Friedrich von Schiller

Wo man am meisten fühlt,
weiß man nicht viel zu sagen.

Annette von Droste-Hülshoff

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die Du in unsere Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann,
wieder uns zusammen!
Wir wissen es,
Dein Licht scheint in der Nacht.

Dietrich Bonhoeffer

Wenn du stirbst,
wird sich dein Körper in Tausende von Sternen verwandeln,
die dann am Himmel leuchten und jeder,
der in den Himmel schaut, wird sich in die Nacht verlieben.

Unbekannt

Vergiss nicht,
dass jede Wolke,
so schwarz wie sie ist,
dem Himmel zugewandt,
doch ihre Sonnenseite hat.

Friedrich Wilhelm Weber

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Ein Schreiben voll der Mitmenschlichkeit

Vielleicht hat man die schreckliche Nachricht vom Tod eines Menschen per Telefon erfahren, aber vielleicht war auch ein Umschlag mit einem schwarzen Rand im Briefkasten, der schon von außen von einer traurigen Nachricht kündete. Nun muss man erst einmal selber den Schock der Todesnachricht überwinden, und sich dann Gedanken machen, wie man den Hinterbliebenen sein Beileid übermitteln kann.

Sehr oft wird man sich dazu entscheiden, eine Beileidskarte mit einem einfühlsamen Trauerspruch und einigen persönlichen Zeilen zu schicken, aber in manchen Fällen erscheint einem das nicht ausreichend. Daher wird man, wenn ein persönlicher Besuch im Trauerhaus nicht angebracht oder möglich ist und auch ein Telefonat nicht passt, ein Beileidsschreiben verfassen, um zu kondolieren und sein Mitgefühl aus zu sprechen.

Fragen rund um das Kondolenzschreiben

Da sehr viele Menschen heutzutage eigentlich keine Briefe mehr schreiben – die Email und Postings auf den Seiten der soziale Netzwerke haben fast alles ersetzt -, und die Erfahrung im Bereich der Kondolenzbriefe oft sehr gering bis gar nicht vorhanden ist, weil noch nie jemand aus dem Bekanntenkreis gestorben ist, haben sie viele Fragen, was das Kondolenzschreiben betrifft. Informieren Sie sich, worauf es ankommt.

Wann schreibe ich einen Kondolenzbrief?

Viele Menschen sind sehr verunsichert, ob sie nun eine Beileidskarte schicken sollen oder aber ein Trauerbrief angemessen wäre. Es gibt für diese Entscheidung ein paar Kriterien.

Sie stehen einem oder allen Angehörigen des Verstorbenen sehr nahe
In diesem Fall wäre eine einfache Karte zu wenig. Bei einer engen Beziehung werden auch die persönlichen Worte sehr geschätzt, die die innere Verbundenheit und Nähe der Beziehung aufgreifen.

Sie standen dem Verstorbenen sehr nahe
Manchmal hat man im Umfeld von Beruf, Hobby oder Sport zu jemandem eine sehr enge Beziehung entwickelt, ohne dass die jeweiligen Familien mit einbezogen wurden. Sie kennen also die Hinterbliebenen des Verstorbenen womöglich gar nicht oder nur sehr flüchtig, möchten ihnen aber dennoch Ihre besondere Wertschätzung und Anteilnahme zu kommen lassen und ein wenig Trost spenden.

Sie schreiben im Auftrag Ihrer Firma
Als Arbeitgeber wird man sich eigentlich nie mit einer knappen Kondolenzkarte zufrieden geben, sondern immer einen Kondolenzbrief verschicken – das ist einfach guter Stil.

Wie formuliere ich einen Kondolenzbrief?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister ein wenig. Viele eher konservative Menschen sind der Meinung, dass man nach wie vor traditionelle Formulierungen verwenden sollte wie bei der Grußformel „Mein aufrichtiges Beileid“ oder „Mit tiefer Anteilnahme“. Andere wieder vertreten die Auffassung, dass die eigenen, ehrlich empfundenen Worte den größten Trost bieten, weil sie mit stärkerer Authentizität wirken können.

Daher können Sie Ihre Entscheidung ein wenig von dem Adressaten abhängig machen. Wenn Sie glauben, dass die Empfänger traditionell orientiert sind, so verwenden Sie bei dem Aussprechen Ihrer Kondolenz die üblichen Floskeln. Bei der Anrede ist ein „Liebe Frau / Herr / Vorname“ oder „Liebe Familie XY“ angebracht, ein „Sehr geehrte…“ wirkt für einen Trauerbrief zu distanziert. Allenfalls als Arbeitgeber sollten Sie letzere Formulierung wählen.

Ansonsten formulieren Sie Ihre Gedanken und Gefühle mit Ihren eigenen Worten, die Sie sehr schön mit einem einleitenden Trauerspruch ergänzen können. Das wirkt am ehrlichsten, denn die etwas sperrigen Formulierungen haben mit unserer Alltagssprache nicht viel zu tun. Aber schauen Sie sich gerne Musterbriefe von Experten an, wenn Sie Beispiele benötigen. Auch dort werden zur Einleitung gerne Zitate, besinnliche Sprüche und Trauersprüche verwendet.

Wie ist die äußere Form eines Kondolenzbriefes?

Es herrscht große Unsicherheit, ob man für das Kondolenzschreiben nicht ein Briefpapier und einen Briefbogen mit einem schwarzen Rand benutzen sollte. Die Antwort ist ein ganz klares Nein. Die schwarz umrandete Trauerpost ist ausschließlich der Familie des Verstorbenen vorbehalten, Sie benutzen ganz normales hochwertiges Briefpapier. Denn natürlich wird ein Trauerbrief normalerweise mit der Hand geschrieben, wenn er von Privatleuten verschickt wird. Nur als Firma können Sie einen gedruckten Brief versenden.

Wie lang sollte ein Kondolenzbrief sein?

Das ist ein wenig davon abhängig, wie gut Sie die Adressaten kennen, aber üblich ist eine Seite, zwei sind auch noch in Ordnung: Länger sollte das Schreiben auf keinen Fall sein.

Ich bin religiös – sollte ich auf Gottes Güte hinweisen, die die Trauernden tröstet?

Ein ganz klares Nein, wenn Sie nicht absolut sicher wissen, dass der oder die Empfänger ebenfalls religiös sind. Und selbst dann kann es sein, dass religiöse Auslassungen momentan nicht willkommen sind, da die Familie vielleicht aufgrund der Umstände des Todes (Unfall, Suizid, Verbrechen) gerade in einer Glaubenskrise ist. Es gibt auch sehr schöne neutrale Texte, die Trost spenden und dieses manchmal heikle Thema außen vor lassen.

Soll ich einen Suizid ansprechen?

Eine ganz knifflige Frage, die man aber eher mit Ja beantworten muss. Die Tötung von eigener Hand ist nun einmal eine Tatsache, die die Trauer stark intensivieren kann, und ein Negieren dieser Realität ist unangebracht. Allerdings sollten Sie den Suizid nur so ansprechen, dass Sie Ihre Trauer und Ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck bringen – mehr nicht. Jegliche Spekulation über das Warum, Selbstvorwürfe, man sei nicht genug für den anderen da gewesen, eine Beurteilung der Entscheidung, die der Verstorbene getroffen hat, und Hypothesen darüber, wie es dem anderen jetzt gehen muss, sind nicht angebracht.

Den Brief können Sie per Post verschicken, auch durchaus nach der Beerdigung, wenn die Zeit vorher nicht reicht. Sie können ihn aber auch bei der Trauerfeier abgeben, meistens gibt es dort ein Kondolenzbuch und eine Abgabestelle für Trauerkarten.

Weitere Beileidswünsche finden Sie hier: